Liber B vel Magi

sub Figurâ I

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Eins ist der Magus; zwei Seine Kräfte; vier Seine Waffen. Dies sind die sieben Geister der Unrechtschaffenheit; sieben Geier des Bösen. Also ist die Kunst und das Handwerk des Magus nur Blendwerk. Wie soll Er Sich Selbst zerstören ?
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Doch hat der Magus Kraft über die Mutter sowohl direkt wie durch Liebe. Und der Magus ist Liebe, und er bindet in Seiner Beschwörung Jenes und Dieses zusammen.
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Zu Anfang spricht der Magus die Wahrheit, und schickt Illusion und Falschheit hinaus, die Seele zu versklaven. Doch darin liegt das Mysterium der Erlösung.
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Durch Seine Weisheit schuf Er die Welten: das Wort, das Gott ist, ist niemand anders als Er.
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Wie dann soll Er Seine Rede durch Stille enden ? Denn er ist Rede.
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Er ist der Erste und der Letzte. Wie soll Er aufhören, Sich Selbst zu zählen ?
5
Von einem Magus ist dies Geschriebene bekanntgegeben durch das Gehirn eines Magisters. Der eine spricht es klar aus, der andere versteht; doch das Wort ist Falschheit und das Verstehen Dunkelheit. Und dies Gesagte ist Von Aller Wahrheit.
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Dennoch ist es geschrieben; denn es mag einmal Zeiten der Dunkelheit geben, und dies sei wie eine Lampe darinnen.
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Mit dem Stabe erschafft Er.
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Mit der Schale bewahrt Er.
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Mit dem Dolche zerstört Er.
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Mit der Münze erlöst Er.
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Seine Waffen vollziehen einen Kreis; und auf Welcher Achse dieser sich dreht, ist Ihm nicht bekannt.
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Mit all diesen Handlungen muß Er aufhören, ehe der Fluch Seines Grades von Ihm genommen wird. Ehe Er Das erreicht, das ohne Form existiert.
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Und falls Er sich zu jener Zeit als ein Mensch auf Erden manifestiert hat, und deshalb existiert dies Geschriebene, so soll dies Seine Methode sein, auf daß der Fluch Seines Grades, und die Last des von Ihm Erreichten von ihm genommen seien.
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Er soll sich hüten, von Handlung Abstand zu nehmen. Denn der Fluch Seines Grades ist, daß er Wahrheit aussprechen muß, auf daß die Falschheit davon die Seelen der Menschen versklaven mag. Er soll dies dann aussprechen ohne Furcht, auf daß das Gesetz erfüllt werde. Und gemäß Seiner Wirklichen Natur wird dieses Gesetz geformt sein, so daß der eine Freundlichkeit und Ruhe verkünden wird, der ist ein Hindu; der andere Heftigkeit und Unterwürfigkeit, der ist ein Jude; und noch ein anderer Verlangen und Männlichkeit, der ist ein Araber. Doch berührt dies das Mysterium der Inkarnation und soll hier nicht verkündet werden.
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Nun lehrt der Grad des Magisters das Mysterium des Leidens, und der Grad eines Magus das Mysterium des Wechsels, und der Grad eines Ipsissimus das Mysterium der Selbstlosigkeit, welches auch genannt wird das Mysterium Pans.
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Dann soll der Magus jedes abwechselnd betrachten, indem er es bis zur letzten Kraft der Unendlichkeit erhebt. Worinnen Leiden Freude ist, Wechsel Stabilität, Selbstlosigkeit das Selbst. Denn das Wechselspiel zwischen den Teilen hat keinen Einfluß auf das Ganze. Und diese Betrachtung soll nicht durch einfache Meditation ausgeführt werden — wieviel weniger durch den Verstand ! — sondern durch die Methode, die Ihm mit Seiner Initiation in diesen Grad gegeben sein wird.
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Dieser Methode folgend soll es einfach für Ihn sein, die Dreiheit aus ihren Elementen zu verbinden, und weiter Sat-Chit-Ananda zu verbinden, sowie Licht, Liebe, Leben -- drei mal drei in neun, die eins sind, wobei der Meditationserfolg Das sein soll, was Ihm zuerst angedeutet wurde beim Grad des Practicus (der Merkur in die niedrigste Welt reflektiert) in Liber XXVII: Hier ist das Nichts unter seinen drei Formen.
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Und dies ist die Öffnung des Grades eines Ipsissimus, und von den Buddhisten wird es genannt die Trance Nerodha-Samapatti.
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Und Kummer, Kummer, Kummer, ja Kummer, und wieder Kummer, Kummer, Kummer, sieben Mal sei sein, der nicht Sein Gesetz den Menschen predigt !
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Und Kummer auch Ihm, der zurückweist den Fluch des Grades eines Magus, und die Last des damit Erreichten.
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Und mit dem Wort CHAOS sei das Buch versiegelt; ja, sei das Buch versiegelt.
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